Fühler (2025, SLiD in Kooperation mit dem Jungen Schauspielhaus Hamburg)

Uraufführung: 30. Oktober 2025, Große Bühne Wiesendamm

Vielleicht ist es soweit und wir sind bereits in einer Zeit angekommen, von der es später heißen wird: Weißt Du noch, die Zeit, als Körper zum Tabu wurden und Berührungen abhanden kamen? Sie wurden durch Likes ersetzt. Berührungen haben angefangen, zu stören: Zu nah, zu anzüglich, zu neugierig, zu freiheitsliebend, zu sinnlich – einfach zu gefährlich! Dabei gibt es schon immer eine große Sehnsucht danach, von etwas oder jemandem berührt zu werden, Geborgenheit zu erfahren, Verbindung zu spüren – mit der Welt, meinem Gegenüber, mit dem Regentropfen, der meine Fingerspitze trifft.

Mit sich berührenden und um kein Wort verlegenen Körpern bieten drei Choreograf*innen der Entkörperlichung die Stirn. Sie kippen nicht nur das Gesetz von menschlichem Abstand, sie fordern auch ein Umdenken der Berührung ein und fragen: Wie steht es um das Berühren und das Berührt-Werden? Welche Gefühle und Ängste verbinden sich damit? Was entsteht im Moment der Berührung – eine Welt, meine Welt, mein Körper, ich selbst? Jenny Beyer, Antje Pfundtner und URSina Tossi laden Jugendliche ein, alternative Gegenwarten zu denken und Formen der Berührung als Begegnung und Kommunikation zu erproben. Junge Tänzer*innen zwischen 14 und 21 machen vor keinem Körper Halt und strecken ihre Fühler weit aus. Ob Mensch, Luft oder Stein, ob sinnlich oder symbolisch, sie berühren es, halten es, lassen es los, nähern sich wieder an. Sie sagen hin und wieder, als wäre es das Normalste der Welt: Hallo, ich möchte berührt werden. Muss nicht lang sein, aber gerne jetzt.

„FÜHLER“ ist eine Inszenierung mit integrierter künstlerischer Audiodeskription für Menschen mit und ohne Sehbehinderung.

Uraufführung: 30.10.2025
Weitere Spieltermine: 02.+13.+14.11.+06.12.2025 und 28./29.01.2026

Tickets und weitere Informationen gibt es hier.

Es spielen: Marta Bergerhoff, Julien Cogné, Amanda Dänhardt, Jellina Dettmer, Merle Gramm, Ray Ellinger, Levi Fabian, Stina Husmann, Erik Köpke, Sayeh Khalaj, Frida Helene Lampe, Lucie Lang, Selma Lojenburg, Dayana Lusina, Janne Morgenweck, Anna Leticia Nagy de Valdoleiros, Leni Nasner, Elza Pröpper, Leila Roze, Julia Schmude, Toni Schüßler, Emily Stahlkopf, Johann Nepomuk Steffel, Martha Stöckmann, Paula van der Heijden, Olivia Wittkuhn
Regie und Choreografie: Jenny Beyer, Antje Pfundtner, URSina Tossi (Shared Leadership in Dance, SLiD*)
Bühne: Yvonne Marcour, Irene Pätzug
Kostüme: Yvonne Marcour
Musik und Komposition: Jetzmann, Nikolaus Woernle, Johannes Miethke
Licht: Ole Dahnke
Dramaturgie: Anne Kersting, Till Wiebel
Theaterpädagogik und Produktionsleitung: Laura Brust
Audiodeskription: Anngret Schultze

*SLiD ist ein Commitment zur Kollaboration sowie zur Teilung von Wissen, Ressourcen und Arbeit im Tanz, initiiert von den drei Choreograf*innen Jenny Beyer, Antje Pfundtner in Gesellschaft (APiG), URSina Tossi und ihren Teams.

In Kooperation mit dem Jungen SchauSpielHaus Hamburg. Gefördert durch die Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien sowie die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS.

Fotos

Fotos: Sinje Hasheider