Uraufführung: 21. November 2024, Ballhof Zwei
Sofia wird rot. Natürlich ist sie damit nicht allein auf der Welt. Manche Menschen werden rot, wenn sie sich schämen, bei einigen sieht man die Röte nicht und wieder andere schämen sich ohne rot zu werden.
Nach allem, was wir wissen, schämt sich das Menschenwesen bereits mit etwa 18 Monaten. Bevor wir noch „Ich“ sagen können, scheinen wir zu merken, dass wir solange wir leben, in dem, was wir sind, abhängig sind vom Urteil und vom Blick der anderen – und schämen uns.
Aber was ist das eigentlich: Scham? Wie entsteht sie? Wie äußert sie sich? Wie gehen wir mit ihr um? Wir schämen uns für kleine, persönliche Dinge bis hin zu unseren Besitzverhältnissen, unseren Körpern und sogar unserer Herkunft. Ganz zu schweigen vom Phänomen des digitalen Shamings. Dennoch scheint es Menschen zu geben, die schamlos sind. Es gibt jedoch gute Gründe zu bezweifeln, dass eine Gesellschaft, in der es keine Scham gibt, besser dran wäre, als eine, in der sie eine große Rolle spielt.
Liebevoll und mit dem ihr eigenen Humor untersucht Tänzerin und Choreografin Antje Pfundtner mit Ensemble und Publikum den wunden Punkt „Scham“ und fragt: Was kommt danach?
Termine:
Donnerstag, 21. November 2024, 19:30 Uhr/ Premiere
Mittwoch, 27. November 2024, 18:30 Uhr
Montag, 2. Dezember 2024, 18:30 Uhr
Dienstag, 3. Dezember 2024, 11:00 Uhr
Donnerstag, 12. Dezember 2024, 18:30 Uhr
Montag, 6. Januar 2025, 18:30 Uhr
Montag, 27. Januar 2025, 18:30 Uhr
Tickets und weitere Informationen gibt es hier.
Regie: Antje Pfundtner
Mit: Fabian Dott, Alrun Hofert, Nils Rovira-Muñoz, Tom Scherer
Bühne: Irene Pätzug
Kostüme: Yvonne Marcour
Musik: Nikolaus Woernle
Dramaturgie: Barbara Kantel, Anne Kersting
Fotos
Fotos: Kerstin Schomburg
Presse
„Wann ist etwas peinlich, wann schämen wir uns, und wieso eigentlich? Und was machen wir, wenn uns etwas unangenehm und peinlich ist? Im Boden versinken? Weglaufen, rot werden, traurig sein? Weglaufen im Theater, das ist schwierig, also bleibt hier nur das Ausharren und Aushalten. Und es lohnt sich. Das Experiment im Ballhof Zwei heißt ‚Der wunde Punkt. Ein Stück über Scham‘ und dauert höchst unterhaltsame anderthalb Stunden, die vor lustvollen Peinlichkeiten nur so strotzen, ohne dabei peinlich belehrend zu wirken. Das liegt auch an der unbändigen Spielfreude von Fabian Dott, Alrun Hofert, Nils Rovira-Muñoz und Tom Scherer, die sich gleich zu Beginn mit ihren eigenen Vornamen ins Spiel bringen. (…) Schließlich werden alle im Publikum aufgefordert, laut ihren eigenen Namen zu rufen. Zuvor wurde ein ‚I Love‘ intoniert, dann folgte die Kakophonie der Vornamen. Brillanter, gehässiger und gleichzeitig menschenfreundlicher lässt sich kollektive Peinlichkeit kaum inszenieren.“ Frank Kurzhals/ HAZ
„Es sind die aufgeklärten, reflektierten Rückblicke auf schamvolle Augenblicke, mit denen das Sujet vielschichtig aufgerissen wird. (…) Das Ensemble infiziert das Publikum mit seiner Leichtigkeit des Seins und bringt den Umgang mit den zentnerschweren Schamlasten zum Schweben. Das macht sie beeindruckend verhandelbar.“ Jens Fischer/ Taz