Alles auf Anfang (2018)

Uraufführung: 15. Februar 2018, Kampnagel Hamburg

Für Jan

„… weil jeder Mensch ein Initium ist, ein Anfang und Neuankömmling in der Welt ist, können Menschen Initiative ergreifen, Anfänger werden und Neues in Bewegung setzen.“ Hannah Arendt

In ihrer Trilogie über Melancholie befragt Antje Pfundtner in Gesellschaft die Gesetzmäßigkeiten von Zeit und Vergänglichkeit. Während der erste Teil der Trilogie („ENDE“, 2016) sich der Wehmut stellte, die ein bevorstehendes Ende schürt, ist „Alles auf Anfang“ den Anfänger:innen unter uns gewidmet. Das Gruppenstück der Hamburger Choreografin versammelt viele Anfänger:innen: Sie sind zusammengekommen, um zu schauen, was ihr Tun hevorbringt. Sie glauben nicht an die unschätzbare Bedeutung von Anfängen als geschichtsschreibende Ursprünge, sie haben nicht vor, Berge zu versetzen, sie werden uns auch nichts Verheißungsvolles versprechen. Nein, sie handeln miteinander und schauen, was daraufhin folgt. Mit „Alles auf Anfang“ macht Antje Pfundtner in Gesellschaft die Theaterbühne zur page blanche, zitiert große polternde Anfänge, um sie gleich zu entmystifizieren und zelebriert stets die nicht existierende Leere unseres Tuns.

Idee & Konzept: Antje Pfundtner in Gesellschaft
Choreografie: Antje Pfundtner
Tanz: Dani Brown, Frank Koenen, Antje Pfundtner, Matthew Rogers, Anna Till
Dramaturgie: Anne Kersting
Musik: Nikolaus Woernle
Bühne: Irene Pätzug
Künstlerische Assistenz: Juliana Oliveira
Kostüme: Yvonne Marcour
Licht: Michael Lentner
Choreografische Assistenz Endproben: Trinidad Martínez
Künstler*innenbetreuung: Angela Kecinski
Mechanik: Lars Vaupel
Unterstützung Bühne: Björn Westpfahl
Produktion: Hannah Melder

„Alles auf Anfang“ ist eine Produktion von Antje Pfundtner in Gesellschaft in Koproduktion mit Kampnagel Hamburg, HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden und FFT Düsseldorf. „Alles auf Anfang“ wird gefördert durch die Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien, den Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Kunststiftung NRW und die Hamburgische Kulturstiftung.

Fotos

Fotos: Simone Scardovelli

Presse

„Feinsinnig und humorvoll verhandelt sie Mythisches und Alltägliches, zelebriert die Wiederholung und das Ritual. Und schafft bei all dem eine hohe performative Transparenz. Dass in all dem eine leichtherzige Heiterkeit mitschwingt, ist typisch für Pfundtners ganz eigenwillige Tanzsprache. Sie generiert sich aus einer unnachgiebigen Genauigkeit, einer dringlichen Ernsthaftigkeit und vor allem aus einer entwaffnenden Offenheit, mit und in der Pfundtner und ihr Ensemble arbeiten. Und zwar von Anfang an.“ Katrin Ullmann/ taz

„‚Alles auf Anfang‘, so der Titel der Uraufführung von Antje Pfundtner in Gesellschaft auf Kampnagel. Es ist nach ‚Ende‘ der zweite Teil ihrer Trilogie über Vergänglichkeit. Und erneut haben sich die Hamburger Choreografin und ihr Team dem Thema sehr klug in einer freien Mischung aus Text, Musik, und, ja auch Bewegung gewidmet. (…) Für diese Choreografie gilt: Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“ Annette Stiekele/ Hamburger Abendblatt

„Die Dinge in Frage zu stellen, ist durchaus Antje Pfundtners Sache: Identität als solche, die Aufführungsbedingungen des Theaters, die Funktion des Publikums, die Grenzen zwischen wir und ich. Die einzige Gewissheit hinsichtlich der Arbeiten Antje Pfundtners besteht darin, dass man sich keinen Gewissheiten hingeben sollte. Ihre Performances bieten dem Publikum keine vorgefertigten Schemata. In ‚Alles auf Anfang‘ werden gleich zu Beginn Konventionen über Bord geworfen. (…) Das ist kein Abend, an dem man sich entspannt zurücklehnen kann.(…) Auf nichts und niemanden ist Verlass. Es gibt auch keine vierte Wand, jede Erwartung wird unterlaufen. Alles biegt überraschend in eine andere Richtung ab. Brüche über Brüche. (…) Wenn nichts zusammenzupassen scheint, dann einfach nur deshalb, weil die Dinge nicht zusammenpassen müssen. Die Soziologie spricht da gern von Ambiguitätstoleranz. Und diese Uneindeutigkeiten zu ertragen, ist ein intellektueller Freudentaumel. Es ist nämlich nicht jedem gegeben, derart intelligent eine ganze Stunde lang auf der Stelle zu treten.“ Rico Stehfest/ tanznetz.de

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