Tischgesellschaft „Wieder da“, ab dem 22.01.2021, online

„Wie teilt man Ideen? Wie teilt man Geld?“ Zu dieser Frage hat Antje Pfundtner in Gesellschaft eine auf vier Jahre (2018-2021) angelegte Dialog-Plattform ins Leben gerufen und startet damit eine Initiative zur Vernetzung, Ressourcenteilung und Verstetigung von Wissensaustausch unter Kunstschaffenden.
Die „Tischgesellschaften“ (inszeniert von Antje Pfundtner und Anne Kersting) werden durch die Förderung TANZPAKT Stadt-Land-Bund ermöglicht und finden in regelmäßigen Abständen in unterschiedlichen Konstellationen und an verschiedenen Orten statt.

Um die Ökonomien und Prinzipien von Nachhaltigkeit und Teilen unter künstlerischen Gesichtspunkten zu erforschen, veranstaltete Antje Pfundtner in Gesellschaft in Kooperation mit HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden ab dem 22.01.2021 eine mehrteilige (Online-)Dialog-Plattform: die Tischgesellschaft „WIEDER DA“. „WIEDER DA“ fokussierte sich auf das Wiederaufführen und öffnete den Dialog zwischen nationalen Künstler:innen, Soziolog:innen, Philosoph:innen, Archivar:innen und Zuschauer:innen.

Wie funktioniert Wiederverwertung? Im Sinne von Nachhaltigkeit als wiederholende und weitergebende Praxis luden die Tischgesellschafter:innen zu ihrem mehrteiligen Online-Programm ein: Bis zum 10. April 2021 veranstalteten sie Zuschauer:innen-Gespräche in Form von Sprechstunden, zeichneten ihre eigenen Diskussionen auf, stellten sie zur Disposition und befragten die Ressourcen der Kunst. Inwiefern sind sie wiederverwendbar? Welche Funktion hat Verschwendung in der Kunst? Was produziert Wiederholung? Was hat Wiederaufführung mit Nachhaltigkeit zu tun? Für wen führt man etwas wieder auf?

Zur Eröffnung ihrer Tischgesellschaft „WIEDER DA“ im Januar 2021 leitete Antje Pfundtner in Gesellschaft den Diskurs über künstlerische Nachhaltigkeit mit einem eigenen Wiederaufnahmeprozess ihres Stücks „Vertanzt“ ein, das 2011 in Hamburg uraufgeführt wurde. In einer Filmdokumentation sowie zahlreichen Interviews teilte sie ihren mehrwöchigen Arbeitsprozess der Wiederaneignung und Rekontextualisierung mit den Besucher:innen der Tischgesellschaft „WIEDER DA“.

Da sich die Tischgesellschafter:innen von „WIEDER DA“ pandemiebedingt weder auf HELLERAU noch an einem anderen Ort treffen konnten, haben sie ihren Austausch ins Digitale verlegt und teilten ihre Diskurse, Praktiken und Ansätze zum Thema Wiederverwertung mit den Zuschauer:innen online. Hierzu luden sie nach und nach verschiedene Podcasts, Videos (Utopie-Dinner, Archiv-Diskussion, Was teilst Du und was nicht?, Nachhaltigkeits-Debatte) und Audiowalks hoch und veranstalteten Sprechstunden, um – je nach individueller Expertise – verschiedene Fragestellungen in kleineren Gruppen live zu diskutieren.

Im Vorfeld sprach André Schallenberg, Programmleiter Theater/ Tanz in HELLERAU, mit Antje Pfundtner (AP) und Anne Kersting (AK) über ihre „Tischgesellschaften“: Das Interview „Die Zuschauer:innen halten uns am Leben“ ist hier nachzulesen.

Über die Tischgesellschaft „WIEDER DA“ berichtet zudem die Berliner Autorin Jette Büchsenschütz in drei Artikeln: „Wider das Verschwinden“ beleuchtet die Wiederaufführung des Stücks „Vertanzt“, „Produktionspause jetzt!“ und „Wie viel ist zu viel?“ reflektieren die Live-Sprechstunden der Tischgesellschafter:innen.

Teilnehmende: Christina Ciupke (Performerin und Choreografin), fachbetrieb rita grechen (interdisziplinäres künstlerisches Kollektiv), Dr. Henning Fülle (Dramaturg, Kulturforscher, Gründer von „Performing the Archive“), Adrienne Goehler (Theoretikerin, Publizistin, Kuratorin und Initiatorin der Wanderausstellung zu Expeditionen in Ästhetik und Nachhaltigkeit „ZUR NACHAHMUNG EMPFOHLEN!“), Michael Hirsch (Philosoph, Politologe, Kunsttheoretiker und Autor), Andrea Keiz (Videokünstlerin und -Dokumentarin), Konglomerat e.V. (Praktiker*innen nachhaltiger Entwicklung), Christiane Kühl (Journalistin und Theatermacherin), Barbara Lubich (Freie Filmemacherin), Fabrice Mazliah (Tänzer und Choreograf), Michael Müller (Künstlerischer Leiter TD Berlin), Prof. Dr. Patrick Primavesi (Professor für Theaterwissenschaft Leipzig und Direktor des Tanzarchiv Leipzig e.V.), Dr. Anke Strauß (Organisationssoziologin und Studiengangsleiterin MA Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement Eberswalde), Anna Till (Freie Tänzerin und Choreografin), Katharina von Wilcke (Kulturmanagerin und Kuratorin) und den Teams von Antje Pfundtner in Gesellschaft (Anne Kersting, Jana Lüthje, Hannah Melder, Antje Pfundtner) und HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden

Idee & Konzept: Antje Pfundtner in Gesellschaft
Künstlerische Leitung/ Kuration: Antje Pfundtner und Anne Kersting zusammen mit HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden
Koordination: Hannah Melder und Jana Lüthje zusammen mit HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden

Ein Projekt von Antje Pfundtner in Gesellschaft in Kollaboration mit HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden. Gefördert von TANZPAKT Stadt-Land-Bund aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie durch die Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien.